Tipp 1:
Schalten und fahren Sie
bei niedrigen Drehzahlen
In der Praxis:
- anschnallen, starten und gleich losfahren
- zügig, kurz und kräftig beschleunigen
- schnell in den nächst höheren Gang schalten
(zwischen 2000 und 2500 U/min.)
- Automatikfahrer schalten mit dem Fuß.
- gleichmäßig in hohen Gängen, also mit
niedrigen Drehzahlen fahren
In der Theorie:
Kraftstoffverbrauch und Emissionen eines Motors hängen in
erster Linie von der Drehzahl des Motors ab. Mit höherer
Drehzahl steigt bei gleicher Geschwindigkeit der
Kraftstoffverbrauch. Die simple Formel lautet also: Hohe
Drehzahl = Hoher Verbrauch, Niedrige Drehzahl = Niedriger
Verbrauch.
Vor einigen Jahren galt das Fahren im mittleren Drehzahlbereich
(2500 - 4000 U/min.) noch als besonders verbrauchsgünstig. Heute
ermöglichen moderne Motoren den niedrigsten Verbrauch und die
geringsten Emissionen schon bei niedertouriger Fahrweise (1500 -
2500 U/min.). Der niedertourige Bereich darf allerdings nicht
mit einem untertourigen Fahren (unterhalb der Leerlaufdrehzahl)
verwechselt werden. Den Übergang zwischen niedertourigem und
untertourigem Bereich kennzeichnet die sog. Ruckelgrenze.
"Ruckelt" das Fahrzeug, liegt die aktuelle Drehzahl unterhalb
der Leerlaufdrehzahl (je nach Fahrzeug etwa um 1000 U/min.). In
diesem Falle sollte in einen tieferen Gang geschaltet werden.
"Gas geben zum Spritsparen" - dieses Motto klingt zunächst
paradox, stimmt aber tatsächlich: Bei gleicher Geschwindigkeit
ist "mehr Gas" im hohen Gang Kraftstoff-effizienter als das
Fahren mit "weniger Gas" im kleinen Gang. Das gilt auch bei
Steigungen.
Niedrige Drehzahlen und "mehr Gas" erwärmen zudem den Motor
schneller als hohe Drehzahlen bei "weniger Gas", so dass die
notwendige Betriebstemperatur schneller erreicht und somit die
Lebensdauer des Motors verlängert wird. Auch der Geräuschpegel
verringert sich auf diese Weise. Ein Fahrzeug, das mit 4000
U/min. gefahren wird, ist rein rechnerisch genauso laut wie 32
Fahrzeuge, die mit einer Drehzahl von 2000 U/min. unterwegs
sind.
Niedertouriges Fahren bedeutet also, ab einer Drehzahl von 2000
bis 2500 U/min. den nächst höheren Gang zu wählen. Fehlt der
Drehzahlmesser, hilft folgende Faustregel:
Gang Anfahren (ca. eine Wagenlänge)
Gang bis 25 km/h
Gang 25 km/h bis 40 km/h
Gang ab 40 km/h
Gang ab 50 km/h
Bei einem Automatikgetriebe schaltet das Programm früher in den
nächst höheren Gang, wenn der Druck auf das Gaspedal bei der
gewünschten Schaltdrehzahl oder -Geschwindigkeit kurz vermindert
wird.
Sobald die Verkehrsgeschwindigkeit erreicht ist, lässt es sich
dann gleichmäßig "mitschwimmen". Für den Stadtverkehr bedeutet
dies ca.30 km/h im 3. Gang, ca. 40 km/h im 4. Gang und ca. 50
km/h im 5. Gang.
Sicherheit: Natürlich gibt es Situationen, in denen starkes
Beschleunigen notwendig ist, beispielsweise beim Auffahren auf
die Autobahn. Hier sollte immer der Gang gewählt werden, der die
erforderliche Beschleunigungsleistung sicher stellt. Wie immer
gilt auch hier: "safety first".
© 2002 Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
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