Allgemeine Begriffe im Car-Hifi Bereich

 

Lautsprecher:

Ein Lautsprecher ist quasi die Schnittstelle, die die Welt der elektrischen Audio-Signale mit deinen Ohren verbinden. Sie wandeln die elektrischen Spannungsänderungen, die vom Verstärker (entweder integriert in der Head Unit oder extern) kommen, in Schallwellen um.

Es gibt sehr viele Möglichkeiten, wie das geschehen kann. Die gebräuchlichste ist jedoch dabei die des elektrodynamischen Lautsprechers, der mit Magnet und Spule Bewegung erzeugt. Diese Bewegung wird dann an eine Membran übertragen, die die angrenzende Luft in Schwingung versetzt, was das menschliche Ohr dann wahrnimmt.


Ganz allgemein lässt sich also sagen, dass Lautsprecher dazu da sind, Schallwellen zu erzeugen, die Du dann hören kannst.


Frequenzen

Noch ein paar wissenswerte Dinge zu Lautsprechern: Schallwellen lassen sich messen, und werden in dann als 'Frequenzen' in der Maßeinheit 'Hertz' (kurz Hz) angegeben. Das bedeutet soviel wie: Schwingungen pro Sekunde. Das menschliche Ohr kann Schallwellen mit Frequenzen zwischen ca. 20 - 20.000 Hz wahrnehmen (dieser Bereich ist jedoch von Mensch zu Mensch verschieden, und wird mit dem Alter schmaler). Schallwellen zwischen 20 bis ca. 200 Hz kennst Du wahrscheinlich besser als 'Bass'. Zwischen 200 und 4.000 Hz (sehr grob gesagt), sind die Mitten, und alles darüber bis zu 20.000 Hz sind Höhen.

Manche Lautsprecher eignen sich (aufgrund ihrer Bauweise) mehr für die Basswiedergabe (sogenannte Tieftöner), andere für die Mitteltonwiedergabe (Mitteltöner), andere für die Hochtonwiedergabe (Hochtöner). Es ist oftmals sogar so, dass Lautsprecher, denen ein anderer Frequenzbereich (tief, mittel oder hoch) zugemutet wird, als der für den sie gebaut wurden, Schaden nehmen. Um diesem Schaden vorzubeugen, müssen die Audiosignale, die vom Verstärker kommen, noch entsprechend aufgesplittet werden, um dann an die passenden Lautsprecher weitergeleitet zu werden. Diese Aufgabe übernimmt eine so genannte 'Frequenzweiche'. Frequenzweichen finden auch im Car HiFi sehr häufig Anwendung. Mehrere Lautsprecher, die zusammen eingesetzt werden, um im gesamten Frequenzbereich zwischen 20 und 20.000 Hz zu musizieren, werden 'Mehrwege-Systeme' genannt, weil sie quasi mehrwegig sind. Am gebräuchlichsten sind Zwei-Wege-Systeme (Tief- und Mittelton zusammen, und dann noch einen Hochtonlautsprecher) und Drei-Wege-Systeme (Tief-, Mittel- und Hochtonsysteme), auch im Car-HiFi. Aber auch hier gibt es Unterscheidungen zwischen Koax-Lautsprechern, also Lautsprechern, bei denen kleinere Lautsprecher direkt auf der Achse mit montiert sind und einzelnen Lautsprechern, die entsprechend ihrer Eignung eingesetzt werden. Von der Theorie her sind Koaxial Lautsprecher besser, da sie eine Punkt-Schallquelle darstellen, anders bei Einzelsystemen, die bei schlechtem Einbau Phasenprobleme und damit Klangeinbußen verursachen können.

Es gibt auch Lautsprecher, die alle Frequenzen von 20 - 20.000 Hz wiedergeben können, das sind die so genannten Breitbänder. Diese können jedoch die Musik dann nicht so detailreich wiedergeben, wie dies bei Mehrwege-Systemen der Fall ist. Kaum ein Breitbänder kann zum Beispiel den tiefen Bass von 20 Hz wiedergeben. Der Vorteil ist jedoch der, dass die Notwendigkeit einer Frequenzweiche entfällt.


Frontsystem

Der Name sagt's schon: Das Frontsystem sind meist mehrere Lautsprecher, die zusammen die Front beschallen sollen. Der Qualität und Klangreinheit des Frontsystems sollte ganz besondere Aufmerksamkeit zukommen, da man als Fahrer oder Beifahrer im Auto direkt von ihm beschallt wird. Somit hängt also das "audiophile Erlebnis" primär vom Frontsystem ab. Daher darf man es auf keinen Fall völlig weglassen (sonst gibt's einfach keinen guten Klang), man sollte auch kein Geld am Frontsystem sparen.

Das Frontsystem besteht in der Regel aus einem Hochtöner (der zum Beispiel in der A-Säule montiert wird), einem Mitteltöner (der z.B. im Armaturenbrett verbraut wird), sowie evtl. einem so genannten Kickbass (Lautsprecher für 80 - 250 Hz), der in den Türen verbaut wird (siehe Dämmung). Dazu stabilisiert man am Besten den Sitz des Lautsprechers mit einem fest und luftdicht an der Tür verspachtelten MDF-, Multiplex- oder Metallring und verschliesst alle Öffnungen im Türinnenblech (ebenfalls luftdicht). Dadurch entsteht zwischen Tür und Aussenblech ein geschlossenes Volumen, was als "Box" funktioniert. Bitte darauf achten, dass der Einbau von Lautsprechern mit größerer Einbautiefe nicht den Weg der Glasscheibe behindert. Sollten keine Möglichkeiten für eine Montage aller drei Lautsprecher vorhanden sein, wird meist ein Doorboard verwendet. Als Alternative zum Kickbass könnte man allerdings auch einen kleinen 10"-Subwoofer im Fußraum des Beifahrers verbauen.

Im Abschnitt 'Verstärker' wurde erwähnt, dass viele Head Units bereits integrierte Verstärker haben. Nun, es ist eine sehr gängige Möglichkeit (entweder als günstige Einstiegslösung oder übergangsweise, bis mehr Geld für mehr Komponenten da ist), ein Frontsystem einzubauen, und diesem mit dem integrierten Verstärker der Head Unit zu betreiben. Das reicht freilich nicht für hohe Lautstärken, und um diese zu erreichen, muss ein potentes Frontsystem an einem externen Verstärker betrieben werden.


Rearfill

Wieder sagt der Name schon fast alles. Das Rearfill ist im Prinzip nichts anderes, als das Frontsystem, nur diesmal kommt der "Sound" eben von hinten. Dadurch kann der "Bühnen-Effekt" verbessert werden - meist wird jedoch eine Klangverschlechterung durch Phasenprobleme (kann man sich wie ein Echo vorstellen, da die Musik von hinten Laufzeitunterschiede hat, welche das Gehirn war nimmt). Allerdings können die Fahrgäste auf den hinteren Plätzen dann etwas besser mithören. Wichtig ist hier jedoch, dass bei Verwendung eines Subwoofers der Rearfill nicht FreeAir, also ohne eigenes Volumen (sprich Gehäuse) spielen sollte, da er sonst durch den Druck vom Subwoofer als Passiv-Membran "missbraucht" wird, was der naturgetreuen Wiedergabe der Musiksignale (High Fidelity bedeutet nichts anderes!) gegenläufig ist und schlimmstenfalls den Lautsprecher zerstört.

Ein Rearfill ist jedoch, im Gegensatz zum Frontsystem, nur optional, und am Rearfill kann man auch ein bisschen Geld sparen. Es gibt auch beim Rearfill wieder die Möglichkeit, es an den Verstärker der Head Unit anzuschließen, um eine billigere Einstiegslösung zu haben. Man kann es jedoch auch an einen externen Verstärker anschließen. Nachteil beim anschließen an die HeadUnit ist jedoch, dass meist kein Hochpass verwendet werden kann, um den Rearfill von tiefen Frequenzen zu befreien, was sich dann meist in Kratzgeräuschen (kann den Lautsprecher zerstören) äußert.

Noch was zum Thema Sicherheit beim Rearfill: Es ist nicht ratsam, die Lautsprecher des Rearfills auf die Heckablage des Autos zu montieren, da diese alles andere als stabil ist. Lautsprecher auf Heckablagen können sich zu tödlichen Geschossen entwickeln, wenn sie mit voller Wucht bei einem Frontalcrash des Autos nach vorne geschleudert werden. Es nützt auch nichts, eine neue, "stabilere" Heckablage aus Holz zu bauen, da diese bei einem Unfall einfach mit nach vorne segelt. Lautsprecher auf Heckablagen sind also ein enormes Sicherheitsrisiko => Finger weg! Verwende stattdessen die Einbauplätze, die von Autohersteller für das Rearfill vorgesehen wurden (ganz links und ganz rechts, an den Fenstern), und wenn dein Auto so was nicht hat, verwende kein Rearfill.


Subwoofer

Der Subwoofer ist ein ziemlich großer Lautsprecher, der auch in einem entsprechendem Gehäuse sitzt. Dieser Lautsprecher ist speziell dafür vorgesehen, tiefen Bass zu erzeugen, also hauptsächlich Frequenzen zwischen 20 und 80 Hz. Der Einsatz eines Subwoofers ist optional, für viele Menschen ist Musikhören aber Nichts ohne Subwoofer. Wenn man einen Subwoofer einsetzen will, kommt man nicht um eine zusätzliche Endstufe herum, der Verstärker der Head Unit hat zu wenig Leistung. Ein Subwoofer wird dadurch quasi gleich zweimal zum Kostenfaktor, ist aber für viele Menschen nicht wegzudenken. Die Entscheidung: Subwoofer Ja/Nein bleibt jedem selbst überlassen.

Quelle: Wikibooks.org

 

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